9 – Man findet immer einen Platz im Hafen

Wirklich! Man stelle sich folgendes Szenerio vor: Früher Nachmittag, eine leichte Brise, die Sonne strahlt von einem blauen Himmel herab, 25° C Lufttemperatur und Du segelst gemächlich mit zwei bis drei Knoten über das Meer dahin. Es sind nur noch ein paar Meilen bis zum Hafen. Um Dich herum noch andere Yachten.

Plötzlich wird der Motor bei einer Yacht gestartet. Segel runter, Hebel auf den Tisch. Ab Richtung Hafen. Kurze Zeit später die nächste, dann eine weitere. Der Run auf das Hafenbecken ist eröffnet. Übertrieben? Nein – oft erlebt und immer wieder in dieser oder jener Form zu beobachten.

Aber warum die Eile? Die Angst keinen Platz im Hafen zu finden ist unbegründet. Platz findet man immer. Im schlimmsten Fall leidet die Bequemlichkeit, aber im Hafen unterzukommen sollte eigentlich immer möglich sein. Genieße stattdessen den Segeltag. Entspanne Dich.

Erreicht man dann am späten Nachmittag oder Abend den scheinbar überfüllten Hafen, dann fährt man zunächst hinein. Mit Ruhe und Gelassenheit fährt man mit niedrigster Drehzahl die Boxengassen entlang. Es ist immer wieder erstaunlich, wie oft sich noch eine versteckt gelegene leere Box findet.

Sollte man hier mal nicht fündig werden, bleibt einem immer noch das Päckchen. In einem vollen Hafen werden sich schon die ersten gebildet haben. Nur Mut! Ist bei der auserkorenen Anlegeyacht jemand an Bord frage man höflicherweise, ob man längsseits gehen darf. In der Regel wird es nicht verwehrt. Sofern nicht ein ernstzunehmender Grund vorliegt würde es auch gegen die Prinzipien der guten Seemannschaft verstoßen.. Ein Anleger Heck an Bug bewahrt die Privatsphäre.

Ist ein Anlegen im Päckchen nicht möglich bleibt immer noch die Möglichkeit sich an den äußeren Pfählen zweier Boxen längs zur Boxengasse festzumachen. Das setzt natürlich voraus, dass ein Beiboot mitgeführt wird – falls man an Land gehen möchte.

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Am nächsten Morgen entspannt sich dann die Situation. Spätestens Punkt neun beginnen die ersten wieder auszulaufen und Du kannst in aller Ruhe in eine der freien Boxen verholen.

Ein Extrem haben wir mal im Hafen von Endelave, einer kleinen dänischen Insel südwestlich von Samsö erlebt. Hier lagen die Yachten so dicht aneinander gepackt, daß man von einer Seite des Hafenbeckens zum anderen trockenen Fußes über das Wasser hätte gehen können. Wir haben uns damals dann für die, im nächsten Absatz beschriebene, Variante entschieden.

Eine weitere Alternative stellt das Ankern dar. Hier sind natürlich die Verhältnisse in Hafennähe und das Wetter zu berücksichtigen. Wenn aber ein geeigneter Ankergrund in der Nähe ist und das Wetter mitspielt ist das auch eine gute Wahl. Ist ein Beiboot vorhanden steht dem Landgang auch nichts entgegen und man kann am nächsten Morgen entspannt im Hafen eine freie Box finden.

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