2 – Der Weg zum Selberskippern

Du hast diese sehnsuchtsvollen Gefühle beim Betrachten von Segelbooten und Du wünscht Dir insgeheim oder vielleicht auch ganz offen irgendwann einmal eine Yacht zu führen.

Aber wer nicht schon als Kind auf einem Segelboot aufgewachsen ist oder als junger Mensch über einen Segelverein zum Segeln gekommen ist, wird sich vielleicht fragen:

Wie kann man das schnell und effizient realisieren?

Nun schnell ist ein relativer Begriff. Du solltest Dir aber darüber im klaren sein, dass Segeln ein Handwerk ist, das erst erlernt werden muss. Um diese Tatsache kommt man nicht herum. Lass Dich aber bitte davon nicht abschrecken. Genieße stattdessen jeden einzelnen Schritt und die Fortschritte die Du machen wirst. Eines Tages sitzt Du dann vielleicht auch das Erste mal im Cockpit einer Yacht und sagst ‚Leinen los‘.

Sollte sich Dir die Gelegenheit bieten, mach doch mal einen Probetörn mit. Gelegenheit dazu findest Du an den vielen Segler- und Hafenfesten an der Küste. Hier kann man meistens für wenig Geld mal einen stundenweisen Trip auf einem Traditionssegler machen. Schon an sich ein tolles Erlebnis!

Wer segeln lernen will, lernt das immer noch am besten auf Jollen. Das ist nun mal so. Beim Jollensegeln sind alle Reaktionen unmittelbarer und direkt, Fehler sind leichter zu korrigieren, die Kräfte leichter zu beherrschen. Manöver sind schnell umzusetzen und dadurch, wie auch die Leinenführung, durchschaubarer.

Zudem kann man Jollensegeln, auch im Binnenland, überall lernen. Egal wo Du wohnst! Eine Segelschule, einen Segelverein in Deiner Nähe ist bestimmt zu finden.

Die Frage ob einer Segelschule oder eher einem Segelverein den Vorzug gegeben werden soll, ist dabei natürlich Deinen ganz individuellen Bedürfnissen geschuldet. Der Weg über den Verein ist zeitintensiv, dafür preisgünstiger und mit einem intensiven Vereinsleben verbunden. Wer die damit verbundene Geduld aufbringt, wird mit wertvollen Informationen belohnt, bekommt vielleicht auch die Möglichkeit an Fahrten teilnehmen zu können und wird eine grundsolide Segelausbildung bekommen.

Schneller geht es natürlich über eine Segelschule. Hier bekommst Du innerhalb einer Woche für ca. 150,- – 250,- Euro eine adäquate Segelausbildung, die für den Anfang durchaus ausreichend ist.

Nimm Dir anschließend die Zeit und segele wenigstens eine Saison auf Jollen. Probiere die verschiedenen Manöver, versuche Dein neu erworbenes theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen. Schau mal was passiert, wenn man ein Boot bei starkem Wind beidreht, Du wirst überrascht sein, wie ruhig das Boot plötzlich im Wasser liegt, wie entspannt die Situation plötzlich ist. Spiele mit den Böen, reize die Jolle aus – ja – kalkuliere ruhig eine Kenterung mit ein (jedenfalls wenn das Wasser Badetemperatur 🙂 hat). Das gehört zum Jollensegeln dazu und zeigt Dir viel über die Grenzen des Segelbootes.

Je experimentierfreudiger Du bist, desto schneller wirst Du mit dem Segeln vertraut und desto leichter wird Dir später das Manövrieren einer Yacht fallen.

Bist Du an diesem Punkt angelangt, bist Du Deinem Ziel – eigenverantwortlich eine Yacht zu führen – schon einen großen Schritt nähergekommen.

Jetzt gilt es den nächsten Schritt zu planen und umzusetzen. Es ist völlig egal was Du von der Scheinmacherei halten. Aber wenn Du eine Yacht führen willst, kommst Du um den Sportbootfühererschein See eigentlich nicht herum. Aber welche Scheine Du wirklich brauchst wird später noch behandelt.